RabenFeeder
Depression und Suizid
Heute ist Welttag der Suizidprävention!
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Der Film "Zwei oder drei Dinge, die ich dir nicht erzählt habe" möchte vor allem auf die Probleme von Jugendlichen aufmerksam machen.
Das Drehbuch stammt größtenteils aus meiner Feder. Während der Dreharbeiten ist folgendes Gedicht entstanden, es wurde aber nicht im Film verwendet.
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Ich fühle mich, wie ein Kind.
Es versucht das erste Mal aufzustehen.
Und fällt…
In die Arme der Mutter.
Ich fühle mich, wie ein Kind.
Ich versuche das erste Mal aufzustehen.
Ohne fremde Hilfe.
Denn mit der Zeit wird man einsam.
Zu sprinten habe ich gelernt.
Zu überholen ist einprogrammiert.
An der Spitze zu sein…
Ist einsam.
Und wenn ich versuche mich aufzurichten.
Und falle…
Ist niemand da,
der mich auffängt.
Keiner weiß,
wie gefräßig Leere ist.
Bis sie dich auffrisst.
Ich fühle mich -
Nicht.
Ich bin -
Leer.
Wo habe ich mich verloren?
Wo kann ich mich finden?
Was soll ich suchen,
Wenn ich nicht einmal weiß, was oder wen?
Ich bin längst aus dem Rennen ausgeschieden.
Die anderen versuchen noch immer das Ziel zu erreichen.
Denn zu sprinten haben sie gelernt
Und zu überholen ist einprogrammiert.
Immer weiter.
Immer näher
Zur Perfektion.
Zur Elite.
Werden sie auch fallen,
wenn sie sehen,
dass das Ziel nicht näher kommt,
sondern sich entfernt?
Werden sie auch aufgeben wollen,
nie wieder versuchen wollen, sich aufzurichten?
Werden sie auch weinen,
um vielleicht zu ertrinken?
Werden sie auch bluten,
um vielleicht davonzufließen?
Werden sie auch schweigen,
um vielleicht zu ersticken?
Fortbildung
Wir bilden uns fort,
fort von uns.
Wir bilden Brücken von hier nach dort,
von Wissen zu Wissen,
von Erlerntem zu neu Gefundenem.
Wir bilden einen Komplex, zu groß für ein Ich.
Wir suchen nach Fortschritten,
Schritte, fort von uns.
Von einem Punkt zum Nächsten,
von diesem Zuhause zum nächsten Haus.
Wir schreiten immerfort
fort vom Ich.
Ich, icher, am Ichsten.
Vielleicht finde ich mich ja nach diesem Schritt? Nach dieser Bildung?
Doch statt auf uns zu zugehen,
entfernen wir uns nur,
lassen uns am Anfang liegen.
Und kommen nicht mehr zu uns.
Entwickeln oder fortbilden,
entfalten oder fortschreiten.
Läufst du vor dir fort
oder suchst du dich in dir?
Zu fallen...
Seit Tagen streif ich durch den Wald,
hab weder Hunger, noch ist mir kalt.
Ich geh einfach geradeaus,
Such auch keinen Weg hinaus.
Möchte nur alleine sein,
Der Frohsinn draußen, ist nur ein Schein.
Sie erzählen doch nur Lügen,
sie lieben nicht, denn sie betrügen!
Hassen alles, außer sich,
„Hat sie´s geglaubt? - Hoffentlich!“
Nur das Ich ist in ihrer Welt gefragt,
Hören nicht zu: „Hast du was gesagt?“
In Gedanken verloren,
Eigene Welten geboren.
Doch sprich es nicht aus!
Sonst bist du raus!
Weg gesperrt und ruhig gestellt.
Ja, so spielt die „echte Welt“.
Hab keine Lust mehr auf das!
Eine Welt voller Hass
Und lauter Ichs.
Nun streife ich hier umher.
Meine Schritte fallen schwer.
Auf den Grund,
unter mir.
Und nach Tagelangem gehen,
bleiben meine Füße stehen.
Ich komme einfach nicht mehr nach,
wie sah ich aus, bevor ich zerbrach?
Neu setze ich mich zusammen,
möchte meine Seele verbannen,
doch bleibt sie immer ein Teil von mir.
Denn ansonsten bin ich nicht mehr ich.
Sondern du.
Ich entfalte meine Flügel,
erklimme diesen letzten Hügel,
hebe ab und flieg davon.
Und ganz weit oben, in der Luft,
frag ich mich:
Was passiert jetzt in der Realität?